Für Großwild und Drückjagd: Swarovski Z6(i)

Ein sicherer Schuss auf den auf 60 Meter stehenden Kappbüffel, eine gefährliche Nachsuche, eine enge, nahe Schneise auf der Drückjagd oder eine weiter entfernt stehende Drückjagdkanzel – all diese jagdlichen Extremsituationen lassen sich mit demselben Zielfernrohr bestehen. Jedenfalls mit dem Swarovski Z6(i).
Das Z6(i) verfügt über ein glasklares, saumfreies Bild mit sechsfachem Zoom und zwar von 1 (nicht etwa 1,5 o.ä.) bis 6. Das Glas hat ein 30 mm Mittelrohr. Das Absehen ist in der zweiten Bildebene zentriert (d.h. das Wild wird vergrößert, nicht aber das Absehen und somit stört das Absehen nicht bei der Beobachtung und Zielerfassung) und wahlweise beleuchtet und unbeleuchtet.

  
Das vorliegende Glas, ein Z6(i) 1-6 x 24 EE wurde auf einem Mauser M03 montiert und in den Kalibern .308 Winchester und mit Wechsellauf in .404 Jefferey geschossen. Das Sehfeld beträgt gigantische 42,5 Meter und die Zoomfähigkeit bietet gleichzeitig die Möglichkeit zur Detailbeobachtung, als auch für eine ausgezeichnete Übersicht.
  
Der Augenabstand (gekennzeichnet durch „EE“ für „extended eye relief“; es gibt das gleiche Glas auch ohne diese Erweiterung mit 95 mm Augenabstand) ist mit 120 mm weit größer als normal und vermittelt (auch wenn dies bei ordentlich eingezogener Waffe ohnehin kein Problem ist) den Eindruck, selbst bei stärksten Kalibern und einem Schützenfehler kein Problem mit einer „tretenden“ Waffe und dem Glas zu bekommen. Dieser Abstand hilft damit auch, ungeübteren Schützen das Mucken abzugewöhnen.
Das Glas hielt auf dem Schießstand völlig problemlos sehr großen Schussserien mit dem starken Kaliber stand.
Die bekannte Forderung vieler Schießlehrer, das Schießen mit beiden Augen offen, ist aufgrund des klaren Bildes und des instinktiven Erfassens des richtigen Augenabstandes kein Problem mehr. Es gab weder Probleme beim präzisen Schuss auf 100 Meter, noch bei der mehrfachen schnellen Schussabgabe eine annehmenden Tieres auf unter 50 Meter.
Die Bauweise ist so niedrig, dass auch ein Nahschuss problemlos ist und die Beleuchtung unterscheidet in Tag- und Nachtmodus und insgesamt 64 verschiedene Helligkeitsstufen (mit Plus- und Minustaste regulierbar).
Das Z6(i) gibt es mit folgendem Zoom: 1-6 x 24, 1,7 – 10 x 42, 2-12 x 50 (damit dürfte gerade noch eine schwierige Drückjagd und auf jeden Fall sowohl der Dämmerungseinsatz als auch der Weitschuss möglich sein).
   

Swarovski hat das Z6(i) bislang weltweit bereits über 100.000 Mal verkauft und jetzt die zweite Generation herausgebracht. Diese Generation verfügt über eine Abschaltautomatik, die vom Winkel her zwischen einer stehende Waffe und einer Waffe in Schussposition unterscheidet und das Leuchtabsehen selbständig an- und ausschaltet. Ob dieses Leistungsmerkmal entscheidend ist, darf bezweifelt werden. Jeder Schütze sollte soweit die Kontrolle über seine Waffe haben, dass daran denkt, das Leuchtabsehen abzustellen, wenn er sie abstellt. Außerdem ist die Batterielebensdauer in der Regel auch für gelegentliches Vergessen ausgelegt. Die neuen Swarovski-Gläser bleiben Dank besonderer Energiesparfähigkeit im Nachtbereich z.B. 1.400 Stunden einsatzfähig.
Die neue Generation verfügt auch über einen Sperrmechanismus für den ausgezeichneten Ballistikturm (sofern bei höherer Vergrößerung vorhanden), so dass er sich nicht mehr unbeabsichtigt verstellen und zu Fehlschüssen führen kann.
   
Der Verfasser könnte für kein anderes Glas eine derart klare Kaufempfehlung aussprechen wie für das Swarovski Z6(i) in der besprochenen Ausführung für den genannten Zweck. Mit rund 1.800 Euro hat es seinen Preis.